Glossar

Corporate Social Responsibility (CSR)

Unternehmen handeln nicht im luftleeren Raum, sondern beeinflussen die Gesellschaften, in denen sie agieren und wirtschaften. Gleichzeitig bestimmen Zivilgesellschaft, Politik und Umwelt die Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns. Corporate Social Responsibility fasst die Aktivitäten eines Unternehmens zusammen, mit denen es durch sein Handeln einen insgesamt positiven Einfluss auf die Umwelt und andere Stakeholder nimmt. Dies kann bspw. Investitionen in umweltverträgliche Technologien und Recycling, aber auch in Knowhow und Wohlbefinden der Mitarbeiter umfassen. Viele CSR-Maßnahmen wirken sich zusätzlich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit aus, zum Beispiel Kosteneinsparung durch energieeffiziente Produktion oder in Bezug auf Ausbildung und verbesserte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Mit der EU-weiten Pflicht zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes für große Unternehmen ist Corporate Social Responsibility mittlerweile im Gesetz angekommen. Corporate Volunteering kann dabei ein wichtiger Teil der CSR-Strategie sein. Die niedrigschwelligste Möglichkeit, sich als Unternehmen gesellschaftlich zu engagieren, ist der Einsatz von Mitarbeitern in einer gemeinnützigen Einrichtung für einen Tag in Form eines sozialen Teamevents. Richtig organisiert, kann so ein Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Problemstellungen geleistet werden. Auch für das Unternehmen ergeben sich Vorteile, da soziales Engagement einerseits eine Möglichkeit darstellt, lokale Verbundenheit zu demonstrieren und positive öffentliche Aufmerksamkeit zu generieren. Andererseits ist Corporate Volunteering aber insbesondere ein effektives Tool zur Mitarbeitermotivation, Teambildung und der Kommunikation von grundlegenden Unternehmenswerten in Zeiten des Fachkräftemangels.

Intermediäre

Die erklärte Aufgabe von Intermediären ist es, die Kluft zwischen Unternehmen, Staat und Zivilgesellschaft zu überbrücken. Intermediäre oder Mittlerorganisationen sind Anlaufstellen für Menschen, die sich engagieren wollen, und gemeinnützige Organisationen, die Freiwillige für ihre Arbeit benötigen. Sie gewährleisten gute Rahmenbedingungen für gesellschaftliches Engagement, schaffen Netzwerke sowie Partizipationsmöglichkeiten und versuchen, das Ehrenamt nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern. Zusätzlich informieren sie über die rechtlichen Rahmenbedingungen und den Best Practice im Umgang mit Ehrenamtlichen. Da Intermediäre in kontinuierlichem Austausch mit sozialen Organisationen vor Ort stehen, für sie ehrenamtliche Helfer gewinnen, betreuen und fortbilden, verfügen sie über eine eingehende Kenntnis der Situation des lokalen gemeinnützigen Sektors.
Laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (BAGFA) gibt es in Deutschland über 500 Mittlerorganisationen. Diese sind von ihrer Struktur und Personalausstattung her äußerst divers: von Freiwilligenagenturen über Nachbarschaftshäuser zu (Bürger-)Stiftungen und Initiativen. Gelegentlich übernehmen auch die Kommunen die Förderung und Verbreitung freiwilligen Engagements. Manche von ihnen gewinnen ihre Ehrenamtlichen überwiegend online, andere über Informationsveranstaltungen oder Kooperationen mit der Presse. Vereint sind sie jedoch in ihrer Aufgabe, Menschen, die sich engagieren wollen, mit Projekten, die diese Hilfe benötigen, zusammenzubringen. Darunter fällt auch die Funktion, im Rahmen von Unternehmensengagement die sich fremden Welten der Unternehmen und des dritten Sektors miteinander zu verbinden und zwischen beiden zu vermittel, so dass ein gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen werden kann.

Pro Bono

Pro bono (von lat. „pro bono publico“ = „für das Gemeinwohl“), ist eine spezielle Form des skills-based Volunteerings (kompetenzbasiertes Engagement), deswegen wird der Fokus bei Pro Bono auf die berufsspezifischen und persönlichen Fähigkeiten der Freiwilligen gesetzt. Diese Fähigkeiten können z.B. Dienstleistungen sein, die einer gemeinnützigen Organisation frei zur Verfügung gestellt werden. Ein Beispiel ist die kostenlose Beratung durch einen Anwalt bei der Gründung eines Vereins oder ein Profikoch, der für Eltern krebskranker Kinder kocht.

Personalentwicklung, Mitarbeitermotivation & -bindung

Grundsätzlich stellt die Forschung einen klaren Zusammenhang zwischen pro-sozialem Verhalten, insbesondere durch ehrenamtliches Engagement, und der Zufriedenheit sowie der Gesundheit von Menschen fest. Gleiches gilt für die Mitarbeitermotivation, wo der Effekt des gemeinsamen gesellschaftlichen Engagements sogar den einer Gehaltserhöhung übertreffen kann. Corporate Volunteering kann demnach zu stolzeren und motivierteren, vielleicht sogar gesünderen Mitarbeitern führen. Gemeinsame soziale Team- und Firmenevents sind somit ein interessantes Werkzeug nicht nur für die CSR-, sondern auch für die Personalabteilung.
Zusätzlich führt der Wertewandel in der Gesellschaft dazu, dass das Unternehmensengagement zunehmend auf dem Absatz- und Arbeitsmarkt honoriert und sogar erwartet wird. Gerade junge und gut ausgebildete Arbeitnehmer können häufig zwischen verschiedenen Arbeitgebern wählen. Soziales Engagement bietet hier dem Unternehmen die Chance, sich als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren (sog. „Employer Branding“). Umfragen von Delotte, der Taproots Foundation und der Stiftung Gute-Tat selbst bestätigen dies. Mehr als gesteigerte Verkaufszahlen erzählt soziales und ökologisches Engagement eine Geschichte darüber, für was ein Unternehmen über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus steht.
Vor diesem Hintergrund erscheint es lohnenswert, den gemeinsamen sozialen Einsatz von Mitarbeitern und Pro Bono-Einsätze in Deutschland weiter zu verbreiten. Eine Verbreitung des Corporate Volunteering-Konzepts gerade bei den kleinen und mittelständigen Unternehmen als Alternative zu konventionellen Betreibsausflügen und Firmenevents hätte sowohl für die Unternehmen selbst als auch für die Gesellschaft insgesamt ein großes Potential für positive Veränderungen.

Skill-based Volunteering

Beim skills-based Volunteering (kompetenzbasiertes Engagement) geht es darum, die spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten, die durch die Mitarbeiter im Unternehmen vorhanden sind, gewinnbringend in einer sozialen Organisation einzubringen, bspw. das Erstellen eines Flyers durch eine Werbeagentur, die Begleitung eines arbeitsuchenden Jugendlichen durch Bewerbungstrainings. Bei den sogenannten hands-on Projekten (ebenfalls eine Form von Corporate Volunteering) geht es hingegen eher um allgemeine Helfertätigkeiten, wie das Streichen von Räumen oder Gärtnern. Formen des skills-based Volunteering sind u.a. Patenschaften, Mentoring oder probono-Arbeit. Manche Unternehmen nutzen skills-based-Volunteering gezielt für die Führungskräftentwicklung. Erzielte Resultate wie eine umprogrammierte Website oder die Steuererklärung einer gemeinnützigen Organisation machen Stolz auf das eigene Unternehmen.

Corporate volunteering

Corporate Volunteering beschreibt das freiwillige Engagement eines Unternehmens, in dem es sowohl Zeit als auch Wissen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden spendet. In der Regel werden die Mitarbeiter von ihrem Unternehmen für die Übernahme von Aufgaben oder Durchführung von Projekten in einer gemeinnützigen Organisation freigestellt oder unterstützt. Der klassische Begriff des „Unternehmensengagement“ wird zunehmend von der englischen Bezeichnung ersetzt. Hier existieren zahlreiche Formate. Grundsätzlich lässt sich zwischen dem klassischen und dem Skills-Based Volunteering unterscheiden. Corporate Volunteering birgt das Potential einer Win-Win-Win Situation, aus der sich Vorteile für die gemeinnützige Organisation, das Unternehmen und die Gemeinschaft ergeben. Im Vergleich zur reinen finanziellen Unterstützung durch eine Spende bietet der gemeinsame Einsatz den Mitarbeitern einen größeren Grad an Involviertheit. Die Arbeitnehmer erfahren am eigenen Leib, wofür die geleistete Arbeit und die damit häufig verknüpfte (Material-)Spende verwand wird, haben Spaß und entdecken neue Wege der Zusammenarbeit..