PricewaterhouseCoopers setzt sich für das Reit- und Naturprojekt Op de Wisch ein

Auf der Wiese – op de Wisch – besser kann man das soziale Teamevent von PricewaterhouseCoopers nicht beschreiben, obwohl es nach einigen Regentagen dann mehr oder weniger auf einer teilweise sehr nassen Wiese stattfand. In der Natur stimmt auf jeden Fall, denn das Reit- und Naturprojekt Op de Wisch e.V., ein Träger der Eingliederungshilfe mit dem Schwerpunkt Ambulante Sozialpsychiatrie sowie Kinder- Jugend- und Familienhilfe, befindet sich vor den Toren Hamburgs, im grünen Bezirk Ohlstedt. Hier liegt ein Reiterhof, auf den auch schwerstbehinderte Kinder kommen, dieses Reitprojekt des Vereins dient der tiergestützten pädagogischen Intervention.

Und hier rückten am Freitag, dem 1. Oktober 75 Mitarbeiter*innen des internationalen Teams von PwC an, gewissermaßen ein interner „Friday for Future“, an dem sich alle freiwillig für nachhaltiges Arbeiten und eine gute, sinnvolle und ökologisch wertvolle Sache engagieren: Dort anpacken, wo Hilfe dringend benötigt wird. Und so tauschten sie für einen Tag Anzug und Kostüm gegen Arbeitskleidung und Gummistiefel, PC und Tablet gegen Lochbohrer und Motorsense.

Nachdem die Anfahrt mit Bussen und zu Fuß durch verschlungene Pfade gemeistert war, versammelte sich das Team von PwC auf dem Hof, wo es von der Leitung der Einrichtung mit folgenden Worten begrüßt wurde: „So viele Leute hatten wir hier das letzte Mal vor vielen Jahren, bei einem Festival, ich freu mich so, dass Ihr hier seid, Yippie!“ Da man mit so viel Manpower an einem Tag viel erreichen kann, wenn alles gut organisiert ist, hatte Frau Sailer-Maaß, die das Reitprojekt leitet, bereits an den Tagen davor kleine Tätigkeitsbeschreibungen verfasst und die Aufgaben klar strukturiert. Nach diesen Vorgaben wurden die Helfer*innen in einzelne Gruppen eingeteilt:

Das Team Pappel wurde auf die Weide geschickt, um dort mit Spaten die Wurzeln der Wiesenampfer auszugraben und die Pappeln, die sich an die Oberfläche schoben, abzuschneiden. „Daraus können wir heute noch einen Scheiterhaufen machen“, alberten die dafür eingeteilten Kolleginnen und Kollegen anfangs noch rum. Aber nach einer Stunde harter Arbeit stellten sie fest, dass „mit dem Spaten die Wurzeln zu entfernen, fast genau so anstrengend ist, wie im Fitnesscenter zu trainieren“.

Hart arbeiten musste auch das Team Weg, d as den Weg, der vom Reitplatz zum Stall führt, ebnen sollte. Diese Anfahrtsrampe war über die Zeit und von vielen Regentagen uneben und dadurch zur Stolperfalle für die Fußgänger und zum Hindernis für die Rollstuhlfahrer geworden. Und da der Reiterhof auch von den schwerstbehinderten Kindern vom Kupferhof nebenan besucht wird, war eine Ausbesserung des Weges dringend nötig. Hier werden „muscle people“ benötigt, lautete der Einteilungscode für diese Gruppe. Hier mussten Steine entfernt, der Weg in Handarbeit planiert und dann erneut gepflastert werden. Zwei Gruppen machten sich ans Werk, die eine am Anfang, die andere am Ende des Weges beginnend – konnte das gut gehen? Was für ein Puzzlespiel! Würde sich am Ende alles im wahrsten Sinne des Wortes ineinander fügen? Es wurde von zwei Seiten aus geklopft, gesprungen, geschleppt, die Steine wurden gedreht, gehoben und gewendet bis die heiße Phase begann. Jetzt ist „the moment of truth“, wie einer anmerkte, alle waren gespannt. Und dann die Erleichterung, alles passte, die letzten Steine fügten sich gut aneinander. Teamwork as its best!

Kaum weniger Muskelkraft war beim Team Zaun gefordert. Der alte Holzzaun um die Weide war morsch und instabil geworden und darum sollten neue Pfosten aus Metall den alten Zaun stabilisieren. Dafür musste zuerst Gebüsch entfernt, dann für die neuen Pfosten Löcher in die Erde gebohrt und die neuen Pfosten fest in die Löcher gesteckt werden. Zum Schluss wurde noch der alte Zaun mit den neuen Pfosten verbunden. Der Boden war sehr verwurzelt, die Arbeit daher kräftezehrend, echte Männerarbeit eben. Die Kollegen, die sich für diese Gruppe einteilen ließen, meinten spaßeshalber auch: „Wir sind nicht die Pfosten-, sondern die Vollpfostengruppe“. Doch konzentriert, ganz in ihrem Element und ohne viel zu reden, arbeitete das Team weiter bis dem elektrischen Gebüsch-Schneider, von der Hofleitung als „Männerspielzeug“ angekündigt, bereits zur Mittagspause der Sprit ausging.

Apropos Mittagspause: Unerlässlich bei einem solchen Einsatz war das Team Kochen, das sich den ganzen Vormittag darum kümmerte, dass die fleißigen Helfer*innen zur verdienten Mittagspause auch etwas Gutes zum Essen hatten.
Bei dieser Gruppe waren dann mehr Kochkünste und Feinkoordination als pure Kraft gefragt. Hier wurde geschält und geschnitten, aufgebaut und gedeckt. Wer noch nie in einer Großküche gearbeitet hat, kann sich vielleicht nicht vorstellen, wie es ist, für rund 80 hungrige Münder zu kochen. Aber pünktlich zur Mittagspause war alles fertig und selbst gemachtes Chili con Carne war nicht nur eine verdiente Belohnung, sondern auch eine notwendige Stärkung für die Arbeiten am Nachmittag.

Wer anfangs gedacht hat, das Team Reitplatz hat die wenigste Arbeit, lag total daneben. Das ständige Bücken und das Herausziehen der Grasbüschel samt Wurzeln machte den Rücken und die Finger steif. Das Entfernen dieser Grasbüschel war nötig, weil der Reitplatz dadurch uneben geworden ist und das Isländer Pferd stolpern lässt. Außerdem hat das Pferd (wirklich wahr!) Angst vor Grün:)
Um sich etwas von der anstrengenden Arbeit abzulenken und die Gründe für das zähe Entfernen der Grasbüschel an der Oberfläche zu analysieren, theoretisierte das Team über das „Eisbergmodell nach Krüger“. Das Modell zeigt auf, dass die offensichtlichsten Hindernisse für Änderungen wie Kosten, Qualität und Zeit nur die Spitze des Eisbergs sind und stärkere, einflussreichere Barrieren darunter liegen.

Während die bereits erwähnten Gruppen auf dem großen Gelände verstreut und für alle sichtbar arbeiteten, waltete das Team Straße im Verborgenen. Die kleine Straße zum Reiterhof war in den Jahren so zugewachsen, dass man mit größeren Autos kaum noch durchkam. Hier legte die „Frauenpower“ Gruppe Hand und große Baumscheren an, um Äste und Büsche zu entfernen. Für höher gelegene Äste ließ man kurz die Hilfe von den längeren Armen eines Mannes zu. „Das ist eine schöne, fast schon meditative Arbeit, die zeigt, wie schön es ist, mal nicht auf den Bildschirm zu schauen“, war die einhellige Meinung der Kolleginnen.

Wie schön es ist, mal nicht auf den Bildschirm zu schauen und zu sehen, was man gemeinsam im Team alles schaffen kann, das war wohl das übereinstimmende Fazit aller Beteiligten. Und dabei auch noch etwas Gutes und Sinnvolles zu tun, ist besonders beglückend. Die Kinder, die mit ihren Rollstühlen nun wieder zu den Pferden kommen können, werden es dem Team danken!

Und auch die Leitung vom Reiterhof war rundum glücklich: „Das Teamevent war wunderbar. Das nächste Mal brauche ich für so viele Menschen nur mehr Hacken. Die Stimmung war super und die Menschen so nett. Ich bin mehr als zufrieden. Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung!“